Ein großer Freund verlässt die Minigolfer: Zvonimir Jankovic starb im Alter von 75 Jahren. Foto: Fotoagentur Kuntz

Von MRP-Pressesprecher Günther Kohlmann

Als am 13. August 2013 die deutschen Eternit-Meisterschaften in Rodalben eröffnet wurden, fragte ich ihn: „Na, Herr Jankovic, wie geht es Ihnen“? Wohl wissend, dass Zvonimir Jankovic ein kranker Mensch war. Aber er wollte nicht über sein Gebrechen reden. Stattdessen sagte er: „Mir geht es gut. Und außerdem nennen mich alle Zvoni.“

Dermaßen geadelt durfte ich eine gute Stunde mit ihm plaudern. Natürlich über den Umgang mit dem kleinen Ball. „Minigolf ist grundsätzlich ein inklusiver Sport und daher auch für Menschen mit Behinderung gut geeignet“, klärte er mich auf. Was lag also näher, dass sich „Zvoni“ mit dieser Sportart anfreundete und auch erfolgreich betrieb.

Doch der gebürtige Jugoslawe war damit nicht ausgelastet. Er entwickelte sich auch zum Ehrenamtler par excellence. Seit 1980 war er unentwegt für den Minigolfsport im Einsatz. Im 1. MGC Ludwigshafen war er unter anderem viele Jahre Vorsitzender. Im Minigolfsportverband Rheinland-Pfalz (MRP) saß „Zvoni“ seit 1980 mit am Tisch, wenn Entscheidungen getroffen wurden: Bis 1985 als Jugendwart, bis 2001 als Sportwart und seit 2003 als Präsident. In dieser Funktion war er Mitglied im Hauptausschuss der Sportbünde Pfalz, Rheinland und Rheinhessen. Ferner war der Hans Dampf in allen Gassen auf den Minigolfbahnen seit 1991 in verschiedenen Ämtern des Deutschen Minigolfsport-Verbandes (DMV) tätig. Anlässlich des 70. Geburtstages von Zvonimir Jankovic bedankte sich Vizepräsident Walter Benz mit der Ehrennadel in Gold des Sportbundes Pfalz. MRP-Präsident Rainer Jörg Kindt nannte den Tod von Zvonimir Jankovic im Alter von 75 Jahren einen großen Verlust für den Minigolfsport.

„Ich habe ihn stets bewundert, wie er trotz seiner schweren Krankheit immer die Kraft gefunden hatte, an vorderster Front ehrenamtlich mitzuwirken. Dabei hat er manchmal Strapazen auf sich genommen, die selbst für einen gesunden Menschen zu viel gewesen wären. Zvoni war ein herzensguter und lieber Mensch. Ich habe in den zurückliegenden 25 Jahren so viele Erinnerungen an ihn gesammelt, dass er mir unvergessen bleibt“ - Walter Teupe, früherer DMV-Pressereferent und langjähriger Wegbegleiter, beschrieb den Sportkameraden „Zvoni“ genau so, wie er war.

Dieter Noppenberger, Präsident des Sportbundes Pfalz, hat ebenfalls nur gute Erinnerungen an seinen ehemaligen Funktionärskollegen: „Zvoni war Präsident einer Randsportart. Aber obwohl Minigolf nur am Rande von den Massenmedien wahrgenommen wird, hat er seinen Sport immer hochgehalten und für ihn geworben. Er hat sich nie hinter seiner körperlichen Behinderung versteckt. Zvonimir Jankovic war ein wahrer Sportkamerad und ein sehr freundlicher Mensch“, zeigte sich der Chef des Dachverbandes geschockt.

Auch beim Deutschen Minigolfsport-Verband (DMV) sorgte der Tod von Zvonimir Jankovic für große Trauer. DMV-Generalsekretär Achim Braungart Zink: „Zvoni war im positivsten Sinne ein Minigolfverrückter. Was immer er auch anpackte, er tat es mit viel Begeisterung, Akribie und Hingabe zum Minigolfsport. Und bei all seinen Aufgaben hat er eines nie vergessen: Mensch zu sein! Zvoni war anerkannt, hatte viele Freunde unter den Minigolfern und war ein gern gesehener Gast bei zahlreichen Turnieren. Und auch als Zvonimir Jankovic in den letzten Jahren gesundheitsbedingt kürzer treten musste, so versuchte er, so lange und wann immer es ihm möglich war, den persönlichen Kontakt zu den Weggefährten zu suchen.“

Der Höhepunkt seiner Laufbahn war jedoch im Jahre 2012 die Anerkennung mit der Sportplakette des Landes Rheinland-Pfalz, die höchste sportliche Auszeichnung des Bundeslandes, die er im Landtag von Mainz von Ministerpräsident Kurt Beck überreicht bekam. Mit dieser Auszeichnung wurde vor allem seine jahrelange aufopferungsvolle Arbeit, sozusagen sein Lebenswerk, anerkannt.